Jamie Cullum besitzt die Seele eines Showmans. Diese Art, einen ganzen Saal zu begeistern und unisono zum Singen zu bringen, aufs Klavier zu klettern oder sich in die Menge zu stürzen wie ein Rockstar. Das, was ihn ganz einfach zu einem der Jazzmen macht, die dem Popregister am nächsten stehen. Oder ist es andersherum? Denn über das grosse Spektakel hinaus beherrscht der Brite die Grammatik des Jazz perfekt und entwickelt sie ständig weiter, vom Swing zum Groove, von den klassischen Arrangements bis zu den Pop-Refrains. Es heisst, Jamie arbeite gerade an einem neuen Album, seinem zehnten. In Montreux, wo er sich seit jeher zuhause fühlt, wird das Publikum vielleicht Auszüge daraus kennenlernen. Erinnern wir uns nur an 2018, als Jamie bei einer dantesken Show im Auditorium Stravinski zwei seiner Kompositionen uraufführte, bevor sie ein Jahr später auf Schallplatte erschienen. Bleiben Sie dran…